Magnus Friedrich Roos – Sonntag. Abendgebet.

Wir danken Dir, gütiger Vater in dem Himmel, daß Du vor Zeiten manchmal und auf mancherlei Weise zu den Vätern durch die Propheten, in den letzten Tagen aber sogar durch Deinen Sohn mit den Menschen geredet hast, welcher hernach Seinen Aposteln befohlen, das Evangelium aller Kreatur zu predigen, und sie dazu mit den Gaben des Heiligen Geistes reichlich ausgerüstet hat. Wir sagen Dir Dank, daß wir auch heute gewürdiget worden sind, etwas von diesem Deinem wahrhaftigen, klaren, kräftigen und seligmachenden Wort zu hören, zu lesen und zu betrachten. Vergib uns gnädiglich, daß wir es ehmals nicht geliebt, sondern nach unserem Eigendünkel und nach den sündlichen Gewohnheiten der Welt gewandelt, und den lügenhaften Eingebungen des Teufels Gehör gegeben haben. Vergib uns auch alle Unachtsamkeit, die wir uns heute haben zu Schulden kommen lassen, und alle eiteln Gedanken und Worte, in die wir ausgeschweift sind. Ach entziehe uns Dein theures Wort nicht, ob wir’s gleich mit unsern Sünden verdient hätten. Fahre fort, durch dasselbe mit uns zu reden, und durch dasselbe die nöthige Vorbereitung auf die Ewigkeit in uns zu wirken. Erstatte uns durch den Reichthum Deiner Gnade, und durch die Anwendung Deiner überschwenglichen Kraft, wodurch Du Alles schnell erneuern und schaffen kannst, die übel zugebrachten Jahre, und bringe das Versäumte bei uns noch herein, damit wir noch zu einem reichen Eingang in Dein himmlisches Reich tüchtig werden, und unser ganzes Loos in dem himmlischen Vaterland zu Deiner Ehre erreichen. Umschließe nun auch in dieser Nacht unsere Leiber und Seelen, und Alles, was wir haben, mit Deinem mächtigen Schutz, und lasse allen denen, die in schweren Leiden stehen, Trost und Hülfe widerfahren. Amen.

Gott, Du befiehlst uns das Gebet.
Wohl dem, der Deinen Sinn versteht;
Du red’st mit uns: wir hören Dich:
Erhöre uns auch gnädiglich.
Amen.