Kaspar, Ulrich – Gebett nach der Predig/ des Catechismi zusprechen.

**Lassend uns Gott mit einanderen anruffen und bietn.**

O barmhertziger Gott himmelischer Vatter/ der du nach dyner ewigen wyßheit dir zubereitest dyn lob uß dem mund der unmündigen und säuglingen: und die unverständigen wyßheit lehrest. Der du dyn heiligs Angesicht zuschauen gibst für und für denen heiligen Englen/ die zu uns osrg habend. Diewyl auch dyn angeborner Sohn unser Herr Jesus christus/ glycher massen wie du/ gebotten hat/ daß man ihm uns sölle zu bringen/ dann unser seye das Rych der himlen. So danckend wir dir von grund unsers hertzens/ daß wir dir zugeführt werdend in allen treuwen/ damit daß du uns offenbarest die geheimnussen dynes ewigen Rychs/ an welchem hanget all unser wolstand und seligkeit. Und dardurch hingegen verhinderert und zerstört wird das Rych des leidigen Satans/ welches nüt anders ist dann unwüssenheit/ unerkantnuß/ gottlosigkeit/ und allerley sünden und laster/ deren ußgang ist zytliche schand und die ewig verdamnuß. Wir bitten aber von gantzem hertzen/ O getreuwer Gott und Vatter/ wie wir von tag zu tag älter und grösser werdend am lyb/ wir auch eben also durch die kraft des heiligen Geists/ von tag zu tag zunemmind an rechtem verstand; in der erkantnuß dynes Göttlichen worts, in allen Christenlichen tugenden; an wyßheit/ frommkeit/ heiligkeit/ und gerechtigkeit? dich auch dardurch je länger je ynbrünstiger liebind/ förchtind/ ehrind und pysind; an unserem inwendigen Menschen/ in wahrem glauben und styffer hoffnung je länger je grösser/ stärcker und frölicher seyind/ und also noch wyter in unserem Vatterland/ under dem schirm dynes allmächtigen Arms/ geniessen mögind des wärthen fridens. Zu syner zyt aber mit seel und lyb ufgenommen werdind in dyn himmelisch und ewigs Rych. Alles durch unseren lieben Herren und heyland Jesum Christum/ welchem sampt dir und dem heiligen Geist sey lob/ ehr und danck/ nun und in alle ewigkeit/ Amen.

Vatter unser/ der du bist in himlen. Geheiliget werde dyn namm. Zukomme uns dyn rych. Dyn will geschehe uf erden wie im himmel. gib uns hütt unser täglich brot. Und vergib uns unsere schulden/ wie auch wir vergebend unseren schuldneren. Und führ uns nit in versuchung/ sonder erlöß uns von dem bösen: Dann dyn ist das rych/ und die kraft/ und die herrlichkeit/ in ewigkeit/ Amen.