Bernhard von Clairvaux – Frieden

Du sprichst durch Deinen Propheten: Ich will meine Ehre keinem Anderen geben. Was willst Du denn geben, o Herr, was willst Du uns geben? Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nun, damit bin ich zufrieden. Dankbar nehme ich, was Du mir lässest und lasse, was Du Dir vorbehältst. So wird es mir gut sein. Ich entsage der Ehre, damit ich mir nicht anmaße, was nicht mein ist. Oder wer wollte es der Wand glauben, wenn sie den Sonnenstrahl zu gebären vorgebe, den sie durchs Fenster empfängt? Wer sollte nicht lachen, wenn sich die Wolken rühmten, als hätten sie den Regen erzeugt, der aus dem Meere kam? Den Frieden will ich, den Frieden begehre ich; Nichts weiter. Wem der Friede nicht genügt, dem genügst auch Du nicht, denn Du bist unser Friede, der aus beiden Eines gemacht hat. Das ist mir Noth, das ist mir aber auch genug, daß ich mit Dir versöhnt und Eins werde und Du mit mir. So soll es sein, wie die Engel sangen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden!