Trostgebet wider alle Sünde und Unwürdigkeit

Ich sei, wer ich wolle, so frage ich nichts danach; denn ob ich gleich ein Sünder bin, so weiß ich doch, daß darum mein Herr Christus nicht ein Sünder ist, sondern er bleibt gerecht und gnädig. Darum will ich getrost zu ihm rufen und schreien, und mich sonst an nichts kehren, denn ich habe jetzt nicht Weile zu disputiren, ob ich erwählet sei oder nicht; das aber fühle ich, daß ich Hülfe bedarf, komme derhalben und suche sie in aller Demuth. Lieber Gott, das Cananäische Weiblein war eine Heidin, konnte derhalben, ja sie mußte wohl schließen, sie wäre nicht erwählet. Tritt sie nun vor den Herrn Jesum, und läßt solchen Gedanken am Gebet sich nicht hindern, so thue ich auch also und spreche: Herr, ich komme jetzt, und muß dies und anders haben; wo will ich’s sonst nehmen oder suchen, denn bei dir im Himmel, durch deinen Sohn, meinen Erlöser, Christum Jesum. Amen.