Gebet christlicher Eheleute

Barmherziger gnädiger Gott, lieber Vater, du hast uns nach deinem gnädigen Willen und göttlicher Vorsehung in den heiligen Ehestand gesetzt, daß wir nach deiner Ordnung darin leben sollen. Darum trösten wir uns auch deines Segens, da dein Wort sagt: Wer eine Ehefrau findet, der findet was Gutes und schöpfet Segen vom Herrn. Ach lieber Gott, laß uns ja in deiner göttlichen Furcht bei einander leben. Denn wohl dem, der den Herrn fürchtet, und große Luft hat an seinen Geboten; deß Same wird gewaltig sein auf Erden. Das Geschlecht der Fromme n wird gesegnet sein. Laß uns vor allen Dingen dein Wort lieb haben, und gern hören und lernen, daß wir sein mögen wie ein Baum am Wasser gepflanzet, der seine Frucht bringet zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und alles, was er macht, das geräth wohl. Laß uns auch in Friede und Einigkeit leben, daß wir der drei schönen Dinge eines, so Gott und Menschen wohlgefällt, bei uns haben und behalten mögen. Denn daselbst hat der Herr auch verheißen Segen und Leben immer und ewiglich. Laß uns in unserm Ehestande Zucht und Ehrbarkeit lieb haben, und dawider nicht handeln, auf daß in unserm Hause Ehre wohne, und wir einen ehrlichen Namen haben mögen. Gieb Gnade, daß wir unsre Kinder in der Furcht und Ermahnung zu deinen göttlichen Ehren auferziehen, daß du aus ihrem Munde dir ein Lob bereiten mögest. Gieb ihnen ein gehorsames Herz, daß es ihnen möge wohl gehen, und sie lange leben auf Erden. Gieb uns auch das tägliche Brot, und segne unsre Nahrung. Verzäune unser Haus und Gut wie des heiligen Hiobs, daß der böse Feind und seine Werkzeuge keinen Eingriff thun können. Behüte unser Haus, Habe und Gut vor Feuer und Wasser, vor Hagel und Ungewitter, vor Dieben und Mördern. Denn alles, was wir haben, das hast du uns gegeben. Darum wollest du es auch mächtiglich bewahren. Denn wo du nicht das Haus bauest, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wo du, Herr, die Stadt nicht bewahrest, so wachet der Wächter umsonst. Deinen Freunden giebst du es schlafend. Gieb uns auch, lieber Gott, fromm, getreu und gehorsam Gesinde, und bewahre uns vor ungetreuen Dienstboten. Denn du ordnest und regierest alles, und bist ein Herr über alles, belohnest auch alle Treue und Liebe, und strafest alle Untreue. Und wenn du uns ja, lieber Gott, Kreuz und Trübsal zusenden willst, so gieb uns Geduld, daß wir uns gehorsam deiner väterlichen Ruthe unterwerfen, und mache es gnädig mit uns. Laß von dem Herrn unsern Gang gefördert werden, und habe du Lust an unsern Wegen. Fallen wir dann, so wirf uns nicht weg, sondern halt uns bei der Hand, und richte uns wieder auf. Lindre uns unser Kreuz, und tröste uns wieder, und verlaß uns nicht in unsrer Noth. Gieb auch, daß wir das Zeitliche nicht lieber haben, denn das Ewige. Denn wir haben ja nichts in die Welt gebracht, werden auch nichts mit hinaus bringen. Darum laß uns nicht dem leidigen Geiz, der Wurzel alles Uebels, nachhängen, sondern nachjagen dem Glauben und der Liebe, und ergreifen das ewige Leben, dazu wir berufen sind. Gott der Vater segne uns und behüte uns! Gott der Söhn erleuchte sein Angesicht über uns und sei uns gnädig! Gott der heilige Geist erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Friede! Die heilige Dreieinigkeit bewahre unfern Eingang und Ausgang von nun an bis in Ewigkeit. Amen.