Herr, ich habe meine Heimat verloren. Fremde Menschen gehen jetzt durch meine Türe ein und aus. Und mein Herz ist zerrissen. Wie soll ich die nicht hassen, die mein Leben zerstört haben.
Du hast geboten, dass wir für unsere Feinde beten sollen. Herr, versöhne mein Herz. Auch sie sind arme Menschen, die vom Fluch ihrer Schuld nicht mehr loskommen. Es ist auch unsere Schuld. Herr, führe uns alle in deinen Frieden.
Segne meine liebe Heimat auch jetzt. Mache ihre Felder fruchtbar, erhalte die Schönheit ihrer Fluren. Wehre in ihr der Zerstörung und dem Verfall. Lass alle deinen Frieden haben: sie, die in unserer Heimat wohnen, und uns, in deren Herz sie lebt. Öffne uns die Wege, die in die Heimat führen, aber lass sie keine Wege des Blutes und Hasses sein.
Schlagwort: Frieden
Adolf Streckeisen
O Herr Jesus Christus, der du zu deinen Aposteln gesagt hast „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“: Sieh nicht an unsere Sünden, sondern den Glauben deiner Kirche und gewähre ihr jenen Frieden und Einigkeit, die deinem Willen angenehm sind; der du lebest und regierest mit dem Vater und dem Heiligen Geist, ein Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Gebet in Kriegszeiten.
O Gott, der du Macht hat über die Geister Aller, die Fleisch sind, der du groß von Rath und unbegreiflich in deinen Gedanken bist, dessen Augen offen stehen über alle Wege der Kinder Adams, daß du einem Jeglichen vergeltest nach seinen Werken und nach der Frucht seines Wandels, wir armen elenden Sünder werfen uns nieder zu den Füßen deiner göttlichen Majestät, und bekennen uns schuldig aller Sünden aller Menschen, die von Anfang der Welt bis auf diese Stunde begangen worden sind, und bitten um ihrer aller willen demüthig um Gnade.
O Herr, gedenke nicht der Sünden unserer Jugend; eile uns beizustehen nach deiner Barmherzigkeit, denn wir sind arm und elend. O Herr, strafe uns nicht in deinem Zorn, und züchtige uns nicht in deinem Grimm.
So du willst, Herr, Sünde zurechnen, wer wird bestehen? Herr, kehre dich doch wieder zu uns und sei deinen Knechten gnädig. O Herr, der du stärker bist, als alle Bosheit der Menschen, wir erkennen und beweinen unsere Missethaten, mit denen wir dich zum Zorn gereizet und gar wohl verdienet haben alles das Uebel, das über uns gekommen ist und kommen wird, daß die Feinde in unser Land brechen und wollen dein Erbtheil zu nichte machen und zu Boden schlagen dein Volk, das nach deinem Namen genannt ist. O Herr, wir leiden, was wir verdient haben, denn wir haben gesündigt gegen unsern Bruder, gegen Christum unsern Herrn, wir haben gegen sein Leiden und sein Verdienst uns undankbar bewiesen, und sein nicht so gedacht, wie wir sollten. Aber du Herr, der du nicht willst den Tod des Sünders, sondern daß er sich bekehre und lebe, siehe uns an mit den Augen deiner Barmherzigkeit, und laß dein Erbtheil nicht in die Schmach gerathen, und laß nicht über uns herrschen diese ehebrecherische Art. Du, Herr, hat über uns aufgehen lassen das Licht des evangelischen Glaubens, der schon die Apostel erfüllte, du hast ihn unseren Vätern gegeben und unsere Väter haben ihn uns verkündigt. Um des Bekenntnisses willen unseres Glaubens verfolgen uns jene, die wollen uns von der Erde vertilgen, und die Erkenntniß deines heiligen Namens mit der Wurzel ausrotten. Aber du, Herr, weißt, daß sie auf Böses sinnen, darum verwirre sie durch deine Kraft, und ende deinen guten Engel vor uns her, daß sie erschrecken vor deinem gewaltigen Arm, und daß sich fürchten, die mit Lästern daherziehen gegen dein heiliges Volk, wirf zu Boden, die uns unterdrücken und mit hohen Worten uns schmähen, und schirme dein Erbtheil. Barmherziger Gott, .heiliger Vater, wir sagen dir Dank für diese Züchtigung, die wir als deine Söhne von deiner Hand empfangen und durch die du deine sonderliche Liebe gegen uns erweisest, denn du willst in der Anfechtung unsern Glauben bewähren und uns den Willen stärken für dich zu leiden. Weiß doch jeder, der dich liebt, aufs Gewisseste, daß der Mann, der die Anfechtung erduldet hat, gekrönet und aus der Trübsal er rettet wird. Denn du hast nicht Lust an unserm Verderben, sondern nach dem Ungewitter machst du es ganz stille, und nach dem Weinen und Klagen erfüllest du uns mit Freuden. Du bist gerecht, Herr, du bist gerecht, und alle deine Gerichte sind gerecht, und alle deine Wege sind Barmherzigkeit und Wahrheit. Und nun, Herr, gedenke unserer im Besten, und strafe uns nicht um unserer Sünden willen, und gedenke nicht unserer und unserer Väter Miethaien. Denn weil wir deinen Geboten nicht gehorcht haben, darum sind wir dahingegeben zum Raube, zum Gefängniß und zum Tode und Gespötte. Nun, Herr, schwer sind deine Gerichte, weil wir nicht nach deinen Geboten gethan und nicht rechtschaffen gewandelt haben vor dir. Aber du, Herr, sei gnädig unsern Sünden um deines Namens willen, nach dem wir genannt sind, den wir in guten und in bösen Tagen mit Herz und Mund bekennen. Nur verleihe uns Beständigkeit und Muth, denn es liegt nichts an unserem Wollen und Laufen, Alles aber, o Herr, an deinem Erbarmen.
Jene kommen zu uns mit Wagen und Rossen, mit Schwert und Spieß, wir aber hoffen auf deinen Namen, laß nicht zu schanden werden, die auf deinen Namen und deine Wahrheit trauen.
Ihre Gottlosigkeit und Blindheit erbarmt uns, o Herr; und wir bitten deine milde Güte, ists möglich, so gib ihnen ein bußfertiges, erleuchtetes, demüthiges Herz, daß sie dich, den wahren Gott erkennen und den du um unseres Heiles willen gesandt hat, Jesum Christum, für den wir unser ganzes Blut zu vergießen bereit sind, gleich wie er das seine vergossen hat um unserer Sünden und unseres Heiles willen.
Da wir aber Menschen sind, die eingedenk sind ihrer menschlichen Schwachheit, so bekennen wir, daß wir nichts vermögen aus uns selber, denn alle unsere Kraft und Stärke kommt von dir; darum bitten wir, sende uns Hülfe von deinem Heiligthum, lege uns an die Waffen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, daß wir allen unsern Feinden Widerstand thun können; daß uns keine Versuchung, keine Trübsal, keine Noth von dir trennen möge, o gütiger Gott.
Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes? Trübsal oder Angst, oder Blöße, oder Hunger, oder Fährlichkeit, oder Verfolgung, oder Schwert? In dem Allem überwinden wir weit, um des willen, der uns geliebt hat, und hat uns gewaschen mit seinem Blute und uns berufen zur Hoffnung des ewigen Erbes; ihm sind wir schuldig tausend Verfolgungen, tausend Nöthe, tausend Tode zu leiden. Ja, auch den Tod wollen wir, wenn es noth thut, gern und fröhlich für dich erleiden, und ihn dir als eine Gabe darbringen, die wir dir schuldig sind.
Dein Wille, o Herr, geschehe hier in der Zeit und dort in Ewigkeit. Wir sind deine Gefäße; was ists, wenn du uns zerbricht? Nur mache uns aus Sterblichen zu Unsterblichen, aus Irdischen zu Himmlischen. Es geschehe dein Wille, er geschehe, weil wir ihm nicht widersprechen können und wollen und dürfen; das aber ist unser Gebet, daß wir nach dem Elende dieses Lebens ruhen mögen in dir, der du das Leben bist und die ewige Ruhe. Amen.
Um des Hauses Frieden
Herr Gott, du hast gegeben, daß ich soll ein Mann sein, hast mir auch dies Weib bescheret. Nun sind wir beide in dieser Welt und in diesem gebrechlichen Fleisch und Blut, ja mitten unter den Teufeln, den Zerstörern aller ehelichen Liebe und Treue. Drum sei du mit deinem Segen bei uns, auf daß, so sich etwa Beleidigung zwischen uns zutrüge, solches alsbald gewendet und alles Unglück durch deinen Segen und deine wunderlichen Gaben, die im Ehestande sind, mögen überwunden werden. Amen.
Nach Loehe.
Johann Habermann – Friedensgebet
Barmherziger GOtt, ewiger Vater! der Du bist ein GOTT und Liebhaber des Friedens, von dem alle Einigkeit zu uns kommt; wir bitten dich, Du wollest die ganze Christenheit auf Erden gnädiglich beschützen und handhaben, wider alle Feinde nd blutgierige Menschen, auf daß wir in guter Ruhe Dir sicher und fröhlich in reiner Lehre und heiligen Wandel allezeit dienen mögen. Wollest auch Gnade verleihen, daß alle Stände und Potentaten der Christenheit untereinander friedlich und einträchtiglich, in aller Gottseligkeit und Erbarkeit leben, auf daß gute Zucht, Ordnung und Policey nicht verhindert und aufgehaben, Kirchen und Schulen nicht zerstöret, und das Land nicht verwüstet und jämmerlich verheeret werde. Deswegen gib Gnade, daß sich jedermann an den Seinen lasse genügen, damit nicht etwan aus Geitz und Begehren fremder Land und Leute, aus Hoffart eiteler Ehre und Fürwitz, aus Feindschaft, Haß, Neid, oder andern Ursachen, in diesem Lande Krieg und Empörungen, oder Aufruhr entstehe. Behüte uns für Unfried und Blutvergiessen, wehre allen bösen Rath und Willen unruhiger Leute, so nichts Gutes im Sinn haben, mache sie zu Schanden in ihren Gedanken, daß sie zurück müssen weichen und ein Ende nehmen mit Schrecken. Strecke aus deinen Arm, uns zu beschützen, die wir nach deinem Namen genennet seyn, auf daß dein Erbtheil nicht zerstreuet werde. Hilf deinen Glaubigen, die sich auf dich verlassen, und deinen Namen anrufen, erhöre uns in der Noth, und dein heiliger Name schütze uns. Sende uns Hülfe vom Heiligthum, und stärke uns aus der Höhe. Thue wohl den Landen und Städten in welchen dein heilig Wort wohnet. Es müsse Friede seyn inwendig in deinen Mauren, und Glück in deinen Pallästen. O gütiger GOTT! neige die Herzen aller Menschen zu Christlichen Frieden und Einträchtigkeit. Da nun Erweiterung und Verbitterung zwischen etlichen entstanden wäre, so hilf, daß sie durch fügliche Mittel und Wege beygeleget, und vertragen werden, zur Ehre deines heiligen Namens, und Ausbreitung deines Worts, und zur Wohlfahrt der ganzen Christenheit, auf daß sich die Armen und Elenden im Lande in Dir freuen und deinen heiligen Namen rühmen, der Du allein Wunder thust, und beweisest deine Macht unter allen Völkern, Amen.
Martin Luther
Barmherziger Gott, schicke deinen friedlichen Engel, der beide zwischen Fürsten und Landschaften rechte Einigkeit erwecke, wie wir uns eines Glaubens und Evangelii rühmen. Amen.
Martin Luther – Frieden
Lieber Gott, behüte uns vor Krieg, der das Land und alle Stände wüste macht, gieb uns lieber eine starke Pestilenz dafür, darinnen doch die Leute fromm sind, und die Religion, Polizei, Oeconomie, die Kirche, die rechte reine Lehre, weltlich und häuslich Regiment nicht so verwüstet und verstöret, verdorben noch verfälschet werden. Amen.
Johann Quirsfeld – Friedensgebet
Herr Gott Zebaoth, groß von Rath und mächtig von That, wir danken deinem heiligen Namen und rühmen, loben und preisen dich von Herzensgrund, daß du nach diesem großen Ungewitter die Sonne wieder scheinen lassen, und nach dem Weinen uns mit Freuden überschüttet hast. Ach Herr, du liebreicher Gott, wie gnädig hast du unser sehnliches Bitten und Flehen erhöret, und nach den gefährlichen und beschwerlichen Kriegszeiten uns den edlen goldenen Frieden wieder bescheret. Jesu, du großer Friedefürst, laß doch diesen theuern Schatz des lieben Friedens hinfort stets unter und bei uns bleiben. Halte dein väterlich wachendes Auge über unsere Stadt und Land, daß wir die Früchte dieses edlen Friedens in aller Ruhe und Sicherheit lange Zeit genießen mögen. Sei du eine feurige Mauer um uns her, daß uns kein Feind mehr Leibes noch Schaden möge zufügen. Laß Friede sein inwendig in unsern Mauern und Wohlfahrt in unsern Häusern. Schaffe unsern Gränzen Friede, und segne uns an Seel und Leib; laß aber auch daneben deinen Frieden, der höher ist denn alle Vernunft, unsere Herzen und Sinnen bewahren zum ewigen Leben. Amen.
Allgemeines evangelisches
Gesang- und Gebetbuch
Hamburg 1846
Agentur des Rauhen Hauses
Basilius – Frieden
Herr, unser Gott, der du dem Menschen den Frieden gegeben, und auf deine Schüler und Apostel die Gabe des heiligen Geistes herabgesendet, und nach deiner Allmacht durch feurige Zungen ihre Lippen geöffnet hast: öffne auch uns Sündern die Lippen, und lehre uns, wie es sich gebührt, und um die rechten Gaben bitten. Lenke zu dir hin das Steuer unsers Lebens, du stiller Hafen für alle die im Sturm umhergetrieben werden, und weise uns den Weg, auf dem wir wandeln sollen. Erneure in unsern Gemüthern den willigen Geist und bändige mit deines Geistes Zügel unsre flüchtigen Sinnen, damit wir alle Tage von deinem guten Geiste zu dem, was uns frommt, geleitet, und gewürdiget werden mögen, deine Gebote zu thun, und allezeit deine herrliche und freudenreiche Nähe bei allen unsern Werken zu rühmen. Gieb nicht zu, daß wir uns betrügen lassen durch die vergängliche Lust dieser Welt; sondern stärke uns, daß wir uns ausstrecken können nach dem Genusse der zukünfigen Güter. Denn dein ist Preis und Ehre bei allen deinen Heiligen, in Ewigkeit. Amen.
Allgemeines evangelisches
Gesang- und Gebetbuch
Hamburg 1846
Agentur des Rauhen Hauses
Andreas Althamer – Frieden
Almechtiger ewiger Got / ein könig der ehren / und ein herr hymels und der erden / durch welches geyst alle ding regiert / durch welches versehung alle ding geordnet werden / der du bist eyn Gott des frides / von dem allein alle eynickeit zu uns kumpt / Wir bitten dich durch unsern herrn Jhesum Christum / du wollest uns unsere sünd vergeben / und mit deynem götlichen frid und eynigkeit begnaden / damit wir in forcht und zittern dir dienen zu lob und preyß deynes namens / Amen.