Pancratius, Andreas – Vor Erteilung der Absolution.

O allmächtiger, ewiger Gott, ich soll jetzt verrichten das große hohe Werk, darob sich nicht allein alle Vernunft, sondern ohne Zweifel auch wohl die lieben Engel verwundern, nämlich an deiner Statt Sünde vergeben. Dieweil aber leider viel Menschen solche Gnade schändlich missbrauchen, und du eben um deswillen so ernstlich befohlen hast, dass wir das Heiligtum nicht den Hunden geben, noch so edle Perlen vor die Säue werfen sollen, und aber wohl weißt, dass wir den Leuten ins Herz nicht sehen können, bitte ich dich, lieber himmlischer Vater, du wollest mich durch deinen Heiligen Geist zu Verrichtung dieses Amtes tüchtig machen, mein Herz und Zunge regieren, damit ich allen und jeden meinen Beichtkindern vorsage, was dir gefällig und ihnen besser ist, dass ich die erschrockenen Herzen trösten und stärken, die Unbußfertigen aber schrecken und zur wahren Buße führen möge, auf dass sie zu beiden Teilen deiner Gnade und Barmherzigkeit froh werden, deren desto weniger missbrauchen, und sich mit Mund und Herzen und der Tat je länger je mehr zu dir bekehren zu Lob und Ehre deines heiligsten Namens, ihrer eignen Wohlfahrt und Seelen Seligkeit, auch mir zum guten Gewissen und andern zur Besserung und gutem Exempel, durch deinen lieben Sohn, unsern Herrn Jesum Christum. Amen.

Pankratius, Andreas – Vor der Predigt.

O ewiger Gott, himmlischer Vater, ich elender Diener deines Heiligen Evangelii, bekenne, dass ich zu diesem hohen Amt von mir selbst viel zu gering und ungeschickt bin und ohne Hilfe und Beistand deines Geistes nichts Gutes stiften noch ausrichten kann. Darum rufe ich zu dir von Grund meines Herzens und bitte, du wollest deinen Gnadengeist jetzt durch mich armes schwaches Werkzeug reden lassen, und mir meine Lippen auftun und meinen Mund füllen, dass meine Zunge deine Ehre und dieser Kirche Bestes suche durch Jesum Christum, deinen lieben Sohn, unsern Herrn. Amen.