Arnold von Basel – Die Liebe Gottes

O unerschöpfliche Liebe, die Alles übersteigt, Keines bedarf, und doch Allen reichlich giebt; die Herzen umwandelt und denen sich umsonst mittheilt, die nach ihr verlangen, die aus Menschen Götter macht, und Erde und Himmel verbindet, ohne die keiner glücklich und mit der Niemand unglücklich ist, ich weiß nicht, mit welchem Lobe ich Dich preisen soll, und doch kann ich Dein Lob nicht ganz verschweigen. Komm, v göttliche Liebe, in das Herz Deines Knechtes, das Du geschaffen hast, erfülle dein Gefäß, das Du gemacht, erweitere das Werk, das Du hergestellt, bringe zur Ruhe, was. Du unruhig gemacht und verwundet hast, besitze, was Du durch Dein eignes Blut erkauft, einige Dir ganz, was Du theilweise nach Dir gezogen hast. Denn Deine Lust ist es ja, o Herr, bei den Menschenkindern zu sein, und unser Reichthum ist es, Herr Jesu, bei Dir zu sein. Co wolle denn, lieber Herr, immer bei mir sein, daß ich stets bei Dir sein könne, und von Dir nimmer geschieden werde in Ewigkeit.