Klage und Gebet eines Predigers über und wider seine Feinde und Lästerer.

Mein Herr und Gott, meine Feinde belügen und lästern mich schändlich und fälschlich, daß meine Lehre, dein Wort, muß Irrthum, ketzerisch, aufrührerisch und verdammt sein; darum schweige du nicht, und lobe mich wider ihr Schelten und Schänden. Lieber Gott, fälle du ein Urtheil für mich, ich schreie darum und bitte, daß meine Sache möge gerechtfertiget und gerichtet werden, denn sie ist gerecht, und ich bin meiner Sachen gewiß, so wollen die Rottengeister auch recht und gewiß sein; aber sie sind es nicht, denn mit ihnen ists eine Halsstarrigkeit und Verstockung, daß sie. vor ihrer teuflischen Blindheit die Wahrheit nicht sehen. Aber ich weiß, daß meine Lehre aus Gottes Eingeben sei, und daß sie wahrhaftig und rechtschaffen sei und ohne Wandel. Herr, sie sind ungerecht, ich aber weiß, daß meine Sache recht ist. Sie werden diese Lehre nicht tadeln können; strafen sie aber dieselbige, so thun sie Unrecht, denn ich weiß, daß sie vor Gott recht ist. Amen.