Der helle, heitere Schein des Sonntags ist erloschen und das Dunkel herbeigekommen. O dass gleichwohl dieser Tag die Sonne bliebe, welche die lichten, lieblichen und warmen Strahlen deiner Gnade, o Gott, über diese Nacht und über die ganze fernere Woche ausgösse; dass auf diesen Tag des Herrn eine Woche des Herrn nachfolgte, darinnen Recht und Gerechtigkeit, Wahrheit und Liebe, Frieden und Eintracht unter uns wohnten, und da ich mit allen meinen Kräften mich bestrebte, dein Wohlgefallen zu erlangen und um mich her zu verbreiten. Ich habe dir heute am Morgen zugelobt und von dir erbeten, dass dein großer Name, der Name, der all meinen Trost und jede meiner Pflichten in sich fasst, geheiligt werde. Wie habe ich diese Zusage gehalten, und hast du mir meine Bitte gewähren können? Habe ich in den stillen Stunden dieses Tages gesorgt, reich zu werden an dem inwendigen Menschen? Habe ich dein Wort mit demütiger Begierde vernommen und mit unparteiischem Ernste auf mich angewendet? Habe ich auch außer dem Hause, wo deine Ehre wohnt, in deinem seligen Umgange mich erhalten und mich gehütet zu reden oder zu tun, ja zu denken und zu wünschen, was deiner Ehre und deinem Namen zuwider wäre? O vergib mir, was ich versäumt; vergib, wo ich übertreten habe; gib mir ein neues Herz und einen neuen, gewissen Geist, der in deiner Furcht wandle und deinen Willen unsträflich vollbringe. Lass mich im Vertrauen auf deine Gnade, die größer ist als unser Herz, und im Aufsehen auf den teuren Anfänger und Vollender des Glaubens, jetzt zur Ruhe gehen und unter den Flügeln deiner Treue einschlafen, und segne meinen Schlummer, dass ich hinfort träumend oder wachend, deinen Namen heilige und deinen Frieden behalte! Amen.