Lieber HErr Jesu Christe, wir sind nun schon so nahe vor Weihnachten, daß wir morgen mit Deiner Hülfe den heiligen Abend feiern wollen; darum kommen wir nun noch einmal zu Dir, das innige Begehren unsers Herzens vor Dir auszusprechen, daß Du uns geben wollest, wonach unsere Seele verlangt, ein gesegnetes, ja ein seliges Weihnachten. Du hast gesagt: Schmecket und sehet, wie freundlich der HErr ist, wohl dem, der auf Ihn trauet; Du hast uns die Verheißung gegeben: Ich will Mich mit dir verloben in Ewigkeit; Ich will Mich mit dir vertrauen in Gerechtigkeit und Gericht, in Gnade und Barmherzigkeit; ja im Glauben will Ich Mich mit dir verloben, und du wirst den HErrn erkennen. Du hast uns selbst gesagt, wie wir gestern noch gehört haben, daß die ganze hochheilige Dreieinigkeit zu uns kommen und Wohnung bei uns machen will. Darin besteht das rechte, gesegnete Weihnachten, daß Du zu uns kommst und Wohnung bei uns machst, auf daß wir hier schon auf dieser sündigen Erde den Himmel im Herzen haben. Denn wo ist der Himmel anders, als wo Du, HErr Jesu bist. Müßte doch die Hölle uns zum Himmel werden, wenn Du mit uns in die Hölle gingest; müßte doch die Einöde uns ein Paradies werden, wenn Du bei uns wärest; muß doch das kränkste Herz genesen, wenn Du darin wohnst. Und indem Du bei uns einkehrst, so mache in uns die Hölle zum Himmel, die dürre Einöde zum seligen Paradies und das von Sünden kranke Herz gesund und fröhlich. Dann laß uns nicht mehr fragen, wie lange wir uns noch auf dieser Erde plagen sollen? denn es ist ja keine Plage mehr, wenn Du, HErr Jesu, im Herzen wohnst. Amen.