Heiliger Gott, getreuer Vater, wie sollen wir dir genugsam danken, dass du uns aus nur lauter Gnade und Barmherzigkeit zu deinen Kindern angenommen hast. Du, der grosse Monarch über Himmel und Erden, uns arme Erd und Aschen. Ach was Ungleichheit! und desswegen wie viel herrlichere Gnade! Vergieb, dass wir weder diese hohe Würde genugsam erwogen und vor Augen gehabt, noch viel weniger dir davor genugsam gedanket haben. Aber eben deine väterliche Barmherzigkeit tröstet uns auch dieser gnädigen Vergebung. Lass doch von nun an diese theure Wohlthat und Schatz der Seligkeit, in deiner Kindschaft, so wir in der heiligen Taufe empfangen haben, dermaassen lebendig in unsere Seelen durch die Kraft des heiligen Geistes eingedrückt werden, dass wir nicht allein in seinem Licht dieselbe tief einsehen, sondern auch in wahrem Glauben uns fest an dieselbe halten, auch allen unsern Trost daraus ziehen. Lass aber auch solche Kindschaft den stetigen und kräftigsten Antrieb sein, dir unserm treuen Vater auch nach deinem Wohlgefallen gehorsamlich zu dienen. Und wo es mit uns zum Ende dieses Lebens gehen will, so lass alsdann diese Kindschaft Dasjenige sein, damit wir uns wider alle Anfechtungen und Schmerzen wappnen, und, durch den Glauben des ewigen Erbes versichert, uns in deinen Vatersschoss hinlegen und in demselben sanft einschlafen, durch Jesum Christum unsern erstgebornen Bruder, Amen.