Groß bist Du, o Herr, und sehr zu preisen, groß ist Deine Kraft, und Deine Weisheit ohne Maaß. Zu Deinem Lobe hast Du uns geschaffen, und unser Herz ruhet nicht, bis es in Dir ruhet. Aber wer giebt, daß Du in mein Herz kommst, daß Du es mit heiligem Rausche erfüllest, daß ich allen Jammer vergesse und Dich allein umfasse. Was bist Du mir? Verzeihe, daß ich mich unterwinde, mit Dir zu reden! Sage mir um Deiner Barmherzigkeit willen, Herr mein Gott, was Du mir bist. Sprich zu meiner Seele: Ich bin deine Hülfe! Ich will Deiner Stimme nachgehen, und Dich umfassen. Verbirg Dein Antlitz nicht vor mir, daß ich nicht sterbe. Eng ist die Wohnung meiner Seele, komm und mache sie weit, zerrüttet ist sie, stelle sie wieder her. Viel Sündenschmutz hat sich darin fest gesetzt, der Deinen Augen mißfällt; ich bekenne und weiß es. Ich will nicht mit Dir rechten, denn Du bist die Wahrheit, ich will mich selber nicht täuschen.
Ich habe gesündigt, daß ich nicht in Dir, sondern in Deinen Kreaturen meine Lust suchte: so bin ich in Schmerzen, Verwirrung und Irrthum gefallen. Ach vergieb die Ungerechtigkeit meines Herzens, und sprich zu mir, barmherziger Gott, sprich zu mir Armen: Ich bin deine Hülfe! Entreiß mich dem Abgrunde eitler Freuden, laß mich empfinden, was es heißt, Dich lieben, und tröste meine Seele, daß sie wiederum fröhlich werde. Herr, der Du immerdar bist ohne Veränderung, der Du lebest und Nichts stirbt an Dir, sprich zu Deinem Knechte: Ich bin deine Hülfe!