Magnus Friedrich Roos – Montag. Morgengebet

Lieber Heiland, Du hast in Deinem Gebet vor Deinem Leiden zu deinem himmlischen Vater gesagt: Ich bin nicht mehr in der Welt, sie aber, Meine Jünger, sind in der Welt, und Ich komme zu Dir. Dieses Dein Wort dürfen wir auch auf uns deuten. Wir sind noch in der Welt. Was aber die Welt sei, weißt Du besser als wir, der Du gegen dreiunddreißig Jahre darin zugebracht hast, und allenthalben versucht worden bist, wie wir, doch ohne Sünde. Nun bist Du aber über die Welt und alle Versuchungen erhaben, Deinen Hingang zu dem Vater hast Du schon lange vollbracht, und sitzest zu Seiner Rechten auf Seinem Thron. Weil Du aber ein barmherziger und treuer Hoherpriester bist, und Mitleiden haben kannst mit denen, die in der Welt versucht werden, so bitten wir Dich, daß Du uns einen täglichen Sieg über die Welt gebest, täglich uns vor dem Argen bewahrest, und uns Alles, was uns in der Welt begegnet, zum Besten dienen lassest. Wie finster, wie jammervoll, wie unsauber ist die Welt! Wie groß ist die Macht des Satans in derselben! Wie siehet fast Jedermann auf das Sichtbare! Wie untreu gehen die Menschen mit der Gnadenzeit und den Gnadenmitteln um! Wie verachtet ist Dein Name und Dein Himmelreich, HErr Jesu! Bewahre uns nun, daß wir heute von der Welt nicht hingerissen werden, nicht gesinnt seien wie sie, und nicht auf ihrem Weg wandeln, sondern uns von ich durch den Glauben an Dich, durch die Liebe zu Dir und Deinen Kindern, und durch einen heiligen Wandel unterscheiden. Dein sind wir, HErr Jesu, Dir leben, leiden und sterben wir. Gleichwie Du schon viele Kinder zur Herrlichkeit eingeführt hast, also hilf auch uns durch die gefährliche Welt hindurch, und bringe uns zum Ziel der Herrlichkeit. amen.

HErr Jesu, hilf uns durch die Welt,
Die blind ist, lauft und endlich fällt.
Regiere unsern Glaubenslauf,
Und nimm uns einst zu Dir hinauf.
Amen.