Allmächtiger / Barmhertziger / Getrewer Gott und Vatter / Wir sagen dir lob und danck für die grosse gnade / daß wir auch in diesem ort zusammen kommen / dein wort erklären / und daraus eine lehr nach der andern / einen trost nach dem andern / eine vermahnung nach der andern / zur ehre deines Namens / und unser auferbawung / nemen können. Insonderheit dancken wir dir / daß du uns unterweisest in deinem wort / wo die ware Kirche zu finden sey: nemblich / allein an dem orte / da man dir nach deinem worte / willen und wolgefallen / dienet. Thue auf / o HERRE Gott / die augen aller deren / welche sich biß anhero den eusserlichen schein haben blenden lassen: auf daß sie ins künftig auf die inwendige herrligkeit deiner Tochter achtung geben / dein wort lieb gewinnen / dich in warem glauben anruffen / und in hofnung der zukünftigen herrligkeit alles menschliche elende mit frölicher gedult ertragen. Laß dir in gnaden befohlen seyn die Königliche Mayestät in Gros Britannien / und dann die Königliche Mayestät in Böheim: Erfülle sie beyde mit dem Geist der weisheit und verstands / beständiger gesundheit und langem leben. Insonderheit wollestu / o Herre Gott / selbst der regierung unsers Königs glücklicher anfang / heiliges mittel / und seliges ende seyn / auf daß unter derselbigen / was biß anhero betrübt gewesen / sich widerumb erfrewe / und was gleichsam halb todt gewesen / widerumb lebendig werde. Dergleichen befehlen wir dir Ihrer Königlichen Mayestät Königliche Gemahlin / Fraw Mutter / Herrn Bruder / Junge Herrschaft und Fräwlin / sambt allen an und zuverwandten / wie auch beyde Fürstliche Herren Stadthalter in der Undern und Obern Churfürstlichen Pfaltz / sambt allen Räthen und Amptleuten. Segne die Löbliche Stände der Cron Böhemb / und deroselben inverleibten Länder / Mährern / Schlesien / und Laußnitz. Wapne die Kriegshaupter mit einem Heldenmut / daß sie für das Vatterland ritterlich kämpffen. Tröste alle die / so drangsal in diesen beschwerlichen läuften leiden. Stercke / was schwach ist: Heile / was kranck ist: Erquicke / was angefochten ist. Letztlich / wann wir aus diesem leben scheiden sollen / so erfrewe uns zuvor mit den schönen gedancken des in uns verborgenen lebens / welches bald darauf mit Christo wird offenbar werden: auf daß wir mitten in dem tode wissen / tod sey doch leben / finsternuß sey doch licht / trawrigkeit sey doch frewde / und die verlassene erde sey warhaftig der eingenommene himmel.