Magnus Friedrich Roos – Sonntag Morgengebet.

HErr Jesu, der Du todt warest und nun ewiglich lebest, wir danken Dir, daß Du gestorben bist, um unsere und der ganzen Welt Sünden zu tilgen, und preisen Dich als unsern lebendigen HErrn, der auf dem höchsten göttlichen Thron herrscht, und alle Dinge mit Seinem kräftigen Wort trägt. Wir preisen Dich als das lebendige Haupt der Kirche, und als den allwissenden und allmächtigen Hirten und Bischof, der unter den christlichen Gemeinden wandelt. Du lebst und wir sollen auch leben. Gib nun auch heute uns Müden eine neue Kraft, daß wir im Geist leben und wandeln können. Belebe und stärke unsere Seelen zum unverrückten Glauben an Dich, zum halten Deiner Gebote, und zur geduldigen Ertragung des Kreuzes, das Du uns auflegst. Ach wie oft haben wir erfahren, daß unsere Sorgen eitel, und unsere Bemühungen vergeblich oder gar schädlich seien; aber wenn Du unsere Herzen tröstest und durch Deinen Trost belebest, so laufen wir den Weg Deiner Gebote, und wenn Du unsere Seelen bewegst und in ihnen oder durch sie wirkst, so spüren wir, daß Deine Gebote nicht schwer seien, und daß die Verheißung an einem Jeden von uns erfüllt werde: was er macht, das geräth wohl. So wohne und lebe denn in uns, und mache Dir Alles in uns unterthänig. Brauche uns als Deine Werkzeuge, wann, wie und wo Du willst, und nimm alsdann die Ehre als der Urheber und das Ziel alles Guten allein hin. Zerstöre und zernichte den fleischlichen Sinn immer völliger in uns, der Deinem Gesetz nicht unterthan sein kann, und mache durch die Ertödtung des alten Menschen Deinem Leben in uns immer mehr Raum. Lasse Dich auch heute als ein naher und segensreicher Hirte und Bischof der Seelen bei den Lehrern und Zuhörern spüren, und durch die Kraft Deines Wortes todte Seelen erweckt, müde Seelen gestärkt, Unwissende belehret, und Bekümmerte getröstet werden. Dir sei für Alles Ehre und Dank gegeben. Amen.

Mein ehmals todter Heiland lebt.
Ich glaub’s, bis ich Ihn sehe.
Es sterbe, was Ihm widerstrebt,
Und was Er will, geschehe.
Amen.