Fürbitte für die Schwangeren.

Himmlischer Vater, allmächtiger Gott, der du nach deiner ewigen Weisheit dem weiblichen Geschlecht auferlegt hast, daß sie mit Kummer und Schmerzen sollen Kinder gebären und die Welt mehren: Ich bitte dich, du wollest ihnen deinen göttlichen Willen und Wohlgefallen zu erkennen geben, daß sie solche ihre Schmerzen und Traurigkeit mit Geduld ertragen und leiden; wollest auch ihre Traurigkeit in Freude verkehren durch einen fröhlichen Anblick ihrer Geburt, damit sie nicht mehr gedenken an die Angst um der Freude willen, daß der Mensch zur Welt geboren ist. So hilf nun, allmächtiger Gott, beiden, der Mutter und dem Kinde, denn ohne deine Hülfe und Beistand ist es sonst gar verloren, wenn gleich die ganze Welt gegenwärtig dastände. Verleihe, daß die Frucht wohlgeschaffen und gesund, ohne Tadel und Gebrechen auf die Welt komme. Wehre dem bösen Feind, der nicht gern gestehet, daß ein Kind lebendig zur Welt geboren wird, auf daß er seine Tyrannei an ihnen übe. Behüte alle schwangren Christenfrauen vor einer unzeitigen Geburt und schrecklichem Anblick. Gieb auch deine Gnade, daß dem armen Kindlein nach seiner fleischlichen Geburt die heilige Taufe widerfahre, dadurch es geistlich zum ewigen Leben wiedergeboren und eine neue Creatur in Christo Jesu werden möge. Stärke alle Wöchnerinnen und Sängerinnen mit deiner Kraft und Macht, daß sie wieder zu ihres Leibes Gesundheit kommen und zunehmens dich des rechten und einigen Nothhelfer preisen und rühmen mit Verkündigung deiner Wohlthaten und ferner dir lernen vertrauen; der du nahe bist allen denen, die dich mit Ernst anrufen. Wo aber durch dein Verhängniß nach deinem verborgenen und unerforschlichen Willen eine Mißgeburt sich zutrüge oder sonst übel gelinge, so verleihe, barmherziger Gott, den betrübten Eltern, daß sie solch ihr schwer Kreuz Mit Geduld tragen und nicht an deiner Gnade verzagen, sondern es für eine Probe ihres Glaubens und der Geduld achten, dich für ihren gnädigen Gott erkennen und halten, der du die Sünde und die Missethat vergiebst und mitten im Zorn gedenkest du der Barmherzigkeit, und wenn du jemand betrübet hast, so erfreuest du ihn hernach wieder. Denn nach der Züchtigung findet man Gnade durch Jesum Christum deinen Sohn, unfern Herrn. Amen.