Gebet für nothleidende Glaubensgenossen – Aus dem Gebete nach der monatlichen Bettagspredigt.

Siehe nicht an den großen Haufen unserer Sünden, sondern sieh‘ an Deine Güte, durch die Du uns erschaffen. Siehe an das theure Verdienst des Leibens und Gehorsams unsers Herrn Jesu Christi. Siehe an die große Anzahl unserer Kinder und Säuglinge, die noch nicht wissen zu unterscheiden zwischen ihrer Rechten und Linken. Siehe an das Trotzen Deiner Feinde, und verhüte gnädiglich, daß sie nicht sagen: wo ist ihr Gott? wo ist ihr Evangelium? Erbarme Dich über das blöde Geschöpf Deiner Hände, der Du weißt, daß wir nur Staub und Erde sind: erhalte den Weinberg, den Du bei uns und anderen gepflanzet hast, und lasse denselbigen durch die wilden Schweine nicht verwüstet, noch Dein Erbtheil zu Schanden werden. Wir sollen freilich erkennen, daß Du mit Deiner Gnade an uns nicht angebunden seist; weil wir aber in Christo uns dero vertrösten, wollten wir gern Dein Volk sein und bleiben. Bitten Dich dero wegen, Du wollest uns samt allen unseren Glaubensgenossen, die zu großem Theil hin und wieder auf das Aeußerste verfolgt werden, nochmals in Deinen väterlichen Schutz und Schirm aufnehmen, und befehlen Dir hiemit alles Anliegen der ganzen Christenheit. …..

Regiere, als der Herr der Heerscharen, alle Kriege, sonderlich die wider Deine evangelische Kirchen angestellet werden: stehe Du Deinem Häuflein bey, und erhalte es mit Deinem starken Arm; weil Dir gleich giltet, durch wenig oder viel zu helfen: richte alle Verfolgungen zu einem guten Ende: und so es Dein Wille ist, so habe mit dem, so Deine Kirchen bis daher an so vielen Orten und Enden ausgestanden, ein gnädiges Vergnügen (Genüge): verzeihe unter den Verfolgern denen, so es unwissend thun; die übrigen aber, die nicht nur unsere, sondern auch Deine Feinde sind und bleiben, strafe nach Deinem heiligen Willen, daß ihr Mühe zurück auf ihren Kopf, und ihr Frevel auf ihre Schritte komme!“