Magnus Friedrich Roos – Samstag. Morgengebet.

Ewiger und unveränderlicher Gott, Du hast vorhin die Erde gegründet, und die Himmel sind Deiner Hände Werk. Sie werden vergehen, aber Du bleibest. Sie werden Alle veralten wie ein Gewand; sie werden verwandelt wie ein Kleid, wenn Du sie verwandeln wirst. Du aber bleibest, wie Du bist, und Deine Jahre nehmen kein Ende. Zu Dir nahen wir an diesem Morgen, und bitten Dich, daß Du uns, die wir vor kurzer Zeit einen Anfang genommen haben, und deren Lebenslauf bald zu Ende gehen wird, nach dem Verlangen, das du selbst in unsere Herzen gelegt hast, einen beständigen Gnadenstand, ein ewiges Leben, ein unbewegliches Reich, ein unvergängliches, unbeflecktes und unverwelkliches Erbe schenken wollest. Laß uns nicht mit der eiteln Welt dahin fahren. Laß uns in der Welt, die mit ihrer Lust vergehet, unsern Theil nicht bekommen, sondern sei Du, o ewiger und unveränderlicher Gott, der Du bist und warst und sein wirst, unsers Herzens Trost und unser Theil. Die Nacht, die wir zurückgelegt haben, kommt nicht wieder, und so ist überhaupt die vergangene Zeit unsers Lebens so verschwunden, daß sie mit Allem, was darin geschehen ist, ewig zurückgelegt bleibt. Du aber, HErr, weißt alles Gute und Böse, das wir und alle Menschen in dieser vergangenen Zeit gethan haben. Du weißt noch, um was wir Dich gebeten haben; auch hast Du unsere ausgestandenen Leiden und unsere vergossenen Thränen nicht vergessen. Du wirst auch dieses Alles am jüngsten Tag, welcher alle Lebensläufe aller Menschen entdecken wird, wieder zum Vorschein kommen lassen. Ach vergib uns nun alle begangenen Sünden. Laß uns die Erfüllung Deiner Verheißungen und die Gewährung unserer glaubigen Bitten erfahren. Erleuchte, reinige und stärke uns noch mehr, daß unsere letzten Werke besser werden als die ersten. Wir wollen aber auch heute nicht vergessen, was Du uns Gutes gethan hast. Dir sei für Alles Dank gesagt. Dein Name sei ewiglich gelobt. Ewiglich sei Dir von uns und allen Geschöpfen Ehre gegeben. Segne uns ferner. Hilf uns ferner. Setze uns, daß wir viel Frucht bringen, und unsere Frucht bleibe. Amen.

Wir fassen neue Zuversicht,
Und preisen Deinen Namen.
Gib uns, was uns Dein Wort verspricht.
Dein Wort ist Ja und Amen.