Johann Friedrich Stark – Nach einem Unwetter

Gelobt sey Gott, daß er die Gefahr so glücklich abgewendet hat! Mir war bange, da ich deine mächtige Stimme, du Herr aller Herren, in den Lüften hörte. Groß war die Gefahr, in der ich mit den Meinigen schwebte; aber du, Herr! hast mein kindliches Gebet erhört, und die Gefahr abgewendet, und Haus und Hof und die prangenden Feldfrüchte mit allmächtiger Hand beschirmt. Deine Güte ist es, daß wir unter dem Schatten deiner Flügel trauen, und nun wieder sicher wohnen können. Das erkennet meine Seele wohl. Gerührt komme ich daher vor dich, und sage dir Lob, Preis und Dank, daß du auch jetzt Großes an mir gethan hast. Ich will deine Güte nie vergessen, und in allen Nöthen, die mich noch treffen könnten, daran denken, daß wir an dir einen Gott haben, der da hilft. Dein Gewitter, gütiger Gott, ist bei uns glücklich vorüber gegangen, und hat lauter Spuren deines Segens zurück gelassen, anstatt der befürchteten Gefahr. Vielleicht hat es anderswo Schaden gethan. Ach! dann erbarme dich der Beschädigten in Gnaden. Erwecke Alle, die du beschützt hast, zum Mitleiden und zur Hülfe. Denn das ist der rechte Dank für deine geleistete Hülfe, wenn wir Nothleidenden beistehen. Laß mich als einen treuen Haushalter mit meinen Gütern umgehen. Nimm auch in Zukunft all das Meinige in deinen gnädigen Schutz. Schenke uns ferner gesunde und fruchtbare Witterung, und bewahre uns vor jedwedem Unglück. Führe uns auf ebener Bahn, und laß am großen Tage des Gerichts uns zum ewigen leben eingehen. Ach! laß mich ja nicht aus der Acht, wenn uns dein jüngster Tag erscheinet, der Tag, da vor Gericht gebracht auch das, so man hier nicht gemeinet; laß mich zu deiner Rechten stehen, und zu des Lammes Hochzeit gehen; mein Jesu! dann hab‘ Acht auf mich, so will ich ewig preisen dich, Amen.